Mehrsprachige Ausbildungsbörse in Leverkusen
Schüler aus Leverkusen und Bergisch Gladbach lernen Handwerksberufe kennen
Mehrsprachige Ausbildungsbörse der Handwerkskammer findet zum dritten Mal in Leverkusen statt, Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn nimmt an der Eröffnung teil
Handwerkskammer intensiviert Nachwuchswerbung bei Jugendlichen aus Zuwandererfamilien: Der vor zwei Monaten gegründete Beirat "Integration durch Ausbildung im Handwerk" hilft bei der Netzwerkbildung
Schüler müssen besser auf den Übergang von der Schule in die Berufsausbildung vorbereitet werden, darin sind sich die Handwerkskammer, die Stadt Leverkusen und die Theodor-Wuppermann-Schule in Leverkusen-Manfort einig. In dieser Hauptschule, die mit dem Berufswahlsiegel ausgezeichnet wurde, findet am Dienstag, 21. Oktober die Ausbildungsbörse des Handwerks statt, eröffnet wird sie vom Leverkusener Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn, dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, Dr. Ortwin Weltrich, und dem Leiter der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, Stefan Krause.
Zu dieser Ausbildungsbörse sind Schüler der 8. bis 13. Klasse der Schulen in Leverkusen und Bergisch Gladbach eingeladen. Neben Beratungsgesprächen mit den Berufsbildungsexperten der Handwerkskammer, der Agentur für Arbeit und der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land können sie an den Informationsständen auch ihre praktische Eignung für einen Handwerksberuf testen und durch Ausprobieren in den Ausbildungsberuf hineinschnuppern. Bei der Ausbildungsbörse in Leverkusen werden Praxisstationen zu folgenden Handwerksberufen angeboten: Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klima, Bäcker und Fachverkäufer im Bäckerhandwerk, Dachdecker, Elektroniker, Friseur, Maurer, Mechatroniker für Kältetechnik, Zweiradmechaniker.
Eine wichtige Zielgruppe dieser Veranstaltung sind junge Menschen aus Zuwandererfamilien. Ihre Eltern haben in ihren Herkunftsländern das System der dualen Berufsausbildung im Regelfall nicht kennengelernt. Damit sie sich über die Chancen, die eine Ausbildung im Handwerk ihren Kindern bietet, informieren können, stehen bei der Ausbildungsbörse in der Theodor-Wuppermann-Schule Übersetzer für Türkisch, Griechisch, Russisch und Italienisch bereit.
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Dr. Ortwin Weltrich, teilt mit, dass die Handwerkskammer ihre Bemühungen, Jugendliche aus Zuwandererfamilien für eine Berufsausbildung zu gewinnen, nochmals verstärkt hat. So gründete die Handwerkskammer die Fachstelle "Integration durch Ausbildung im Handwerk" (IDAH); geleitet wird sie von einer Ausbildungsvermittlerin türkischer Herkunft. Wenn bei Beratungsgesprächen türkische Jugendliche von ihren Eltern begleitet werden, kann die Ausbildungsvermittlerin der Kammer den Eltern in ihrer Muttersprache die Chancen, die eine Berufsausbildung bietet, verdeutlichen. Um Zuwandererfamilien besser zu erreichen, hat die Handwerkskammer zudem vor zwei Monaten einen Beirat ins Leben gerufen, dem Integrationsexperten und auch Vertreter von Migrantenorganisationen angehören. „Unsere mehrsprachigen Ausbildungsbörsen in Bonn, Köln und Leverkusen sind ein bundesweit einzigartiger Ansatz der Berufsorientierung“, hebt Weltrich hervor.
Zum Jahresbeginn bildeten die Handwerksunternehmen in Leverkusen 592 junge Menschen aus, sieben Prozent von ihnen haben eine ausländische Staatsangehörigkeit. Im Leverkusener Handwerk gibt es derzeit 238 Ausbildungsbetriebe, das Handwerk trägt daher wesentlich zur ortsnahen Versorgung mit Ausbildungsplätzen bei.