Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverhältnisse um 1,6 Prozent gestiegen
Seit Oktober ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse im Handwerk der Region Köln-Bonn um 1,6 Prozent gestiegen
Derzeit wird die Karriereberatung für Studienaussteiger aufgebaut, der neue Ausbildungsvermittler der Handwerkskammer bietet erstmals am Mittwoch, 10. Juni, 14 bis 16 Uhr eine offene Sprechstunde an
Seit Oktober 2014 haben die Handwerksunternehmen in der Region Köln-Bonn 2.216 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das sind 35 Ausbildungsverhältnisse mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum und entspricht einem Anstieg von 1,6 Prozent. Deutlich über dem Durchschnitt fiel der Zuwachs im Bezirk der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land und im Raum Bonn/Rhein-Sieg aus, hingegen ging in Köln die Zahl der neuen Ausbildungsverträge zurück.
Die Gesamtzahl der Ausbildungsverträge im nordrhein-westfälischen Handwerk von Oktober 2014 bis Ende Mai liegt leicht unter dem Vorjahreswert. Das leichte Plus von 1,6 Prozent für den Kammerbezirk Köln ist auch vor dem Hintergrund, dass im Handwerk der Region Köln-Bonn die Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse seit 2010 Jahr für Jahr zurückgegangen ist, ein "durchaus zufriedenstellendes Zwischenergebnis", erläutert Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln. Der Ausbildungsvermittlung der Handwerkskammer sind seit dem Jahresbeginn über 800 Ausbildungsplätze mit Ausbildungsstart im Herbst 2015 gemeldet worden, erheblich mehr als noch im Jahr zuvor, "das zeigt die hohe Ausbildungsbereitschaft der Handwerksunternehmen". Dabei werde es für einige Branchen zunehmend schwieriger, alle angebotenen Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen.
Daher "hat die Handwerkskammer ihre Ausbildungsvermittlung noch ausgebaut“, teilt Weltrich mit. Dabei sollen unterschiedliche Zielgruppen erreicht werden, ein Schwerpunkt sind untern anderem junge Menschen mit Migrationshintergrund: In der von der Kammer 2013 gegründeten Fachstelle "Integration durch Ausbildung im Handwerk" berät Ausbildungsvermittlerin Elcin Ekinci Jugendliche aus Zuwandererfamilien in deutscher und türkischer Sprache, informiert bei den mehrsprachigen Ausbildungsbörsen in Köln, Bonn und Leverkusen über das duale System der Berufsausbildung und intensiviert dabei die Kontakte der Handwerkskammer zu Generalkonsulaten, Migrantenorganisationen, Integrationsämtern.
Zudem geht die Handwerkskammer gezielt auf Abiturienten zu, um Fachkräftenachwuchs auch für Leitungsaufgaben in Handwerksunternehmen zu gewinnen. Der Anteil der Abiturienten an den neu begonnenen Ausbildungsverhältnissen im Handwerk der Region Köln-Bonn ist von sechs Prozent im Jahr 2010 auf zwölf Prozent im Jahr 2012 und knapp 16 Prozent in den Jahren 2013 und 2014 gestiegen. "Diese gute Entwicklung wollen wir noch verstärken, im April hat die von der Handwerkskammer gegründete, vom Bundesprogramm Jobstarter plus geförderte Beratungsstelle für Studienaussteiger ihre Arbeit aufgenommen". Der neue Berater der Handwerkskammer, Thomas Kuth, informiert Studierende, die Zweifel am Studium haben und sich beruflich neu orientieren wollen, zu Ausbildungs- und Zukunftsperspektiven im Handwerk. Erstmals bietet Kuth eine offene Sprechstunde an, am Mittwoch, 10. Juni, 14 bis 16 Uhr in der Handwerkskammer zu Köln (Kölner Innenstadt, Heumarkt 12, Erdgeschoss). Die Inanspruchnahme der Sprechstunde ist kostenfrei, Anmeldung ist nicht erforderlich.
Betriebe unterstützen, Ausbildung gestalten, Fachkräfte gewinnen: Mit dem Ausbildungsstrukturprogramm JOBSTARTER plus fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit die Verbesserung regionaler Ausbildungsstrukturen. Die JOBSTARTER plus-Projekte unterstützen mit konkreten Dienstleistungen kleine und mittlere Unternehmen in allen Fragen der Berufsausbildung und tragen so zur Fachkräftesicherung bei. Durchgeführt wird das Pro-gramm von der Programmstelle JOBSTARTER beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Gefördert als JOBSTARTER plus-Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds.