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Jacob Lund - stock.adobe.com

BMWK-Förderprogramm „Willkommenslotsen“

Mit dem Modul „Willkommenslotsen“ innerhalb des Förderprogrammes „Unterstützung von Unternehmen bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen mit Jugendlichen aus dem Inland, aus dem Ausland oder mit Fluchthintergrund“ werden Unternehmen bei der Integration von Geflüchteten (Asylbewerber, anerkannte Flüchtlinge mit Aufenthalts- oder Niederlassungserlaubnis sowie Geduldete) in Ausbildung und Arbeit sowie bei der Einstellungen von Jugendlichen aus dem Ausland (EU und Drittstaaten) in Ausbildung unterstützt.

Die Willkommenslotsen gehen aktiv auf Unternehmen zu und sensibilisieren diese dafür, dass Geflüchtete oder Bewerber aus dem Ausland eine Bereicherung für ihren Betrieb darstellen können. In diesem Zusammenhang übernehmen sie vorbereitende Tätigkeiten bei der Besetzung von offenen Ausbildungs- und Arbeitsstellen mit Geflüchteten sowie der Einstellung von jugendlichen Bewerbern aus dem Ausland und geben allgemeine Hilfestellungen zu allen rechtlichen und praktischen Fragen im Zusammenhang mit der betrieblichen Integration dieser Personengruppen.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit der Willkommenslotsen liegt in der Betreuung der Unternehmen im Nachgang an die Besetzung eines Ausbildungsplatzes mit dem Ziel, den Ausbildungserfolg bzw. die betriebliche Integration nach dem erfolgten Matching durch konkrete Informationen über regionale Unterstützungsangebote und Ansprechpartner (Verweisberatung z. B. an BA, institutionelle, karikative oder private Organisationen) nachhaltig zu sichern. Vor dem Hintergrund der enormen Zahl an Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine wurde die Integration dieser Personengruppe seit 2022 intensiviert.

Das Aufgabenspektrum der Willkommenslotsen umfasst folgende Beratungs- und Unterstützungsleistungen für Unternehmen:

I. Sensibilisierung
 Die Willkommenslotsen zeigen auf, wie die Beschäftigung von Geflüchteten einen möglichen Beitrag zur Fachkräftesicherung für die Unternehmen leisten kann

 Die Willkommenslotsen zeigen auf, wie die Einstellung eines jungen Bewerbers aus dem Ausland in Ausbildung einen möglichen Beitrag zur Fachkräftesicherung für die Unternehmen leisten kann.

 Sie informieren Betriebe über die Möglichkeiten zur (Weiter-)Qualifizierung der Zielgruppe sowie über die regionalen und nationalen Förder- und Unterstützungsprogramme.

 Im Rahmen der Bewerbersuche und -gewinnung beraten und unterstützen Willkommenslotsen zudem bedarfs- und zielgerecht Geflüchtete und Jugendliche Ausbildungssuchende aus dem Ausland zu Möglichkeiten und Erfordernissen für eine erfolgreiche Integration im deutschen Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt.

II. Unterstützung bei der Besetzung von offenen Ausbildungs- und Arbeitsstellen
 Die Willkommenslotsen unterstützen die Unternehmen bei allen Fragen rund um die Besetzung der Ausbildungs- und Arbeitsstellen mit Geflüchteten und deren Integration, insbesondere im Zusammenhang mit den rechtlichen Rahmenbedingungen. Hinsichtlich der Jugendlichen die im Rahmen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes zum Zweck der Ausbildung nach Deutschland einreisen (wollen) informieren sie unter anderem zu den Regelungen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, sowie dem verwaltungstechnischen Aufwand. Hierzu gehören auch ausbildungsvorbereitende Maßnahmen (z.B. Einstiegsqualifizierung (EQ), Auswahlgespräche und Einstufungstests, Durchführung der Bewerbergespräche).

 Öffnung junger Geflüchteter und eingewanderter Bewerber für eine duale Ausbildung in Deutschland durch die Vermittlung von Praktika zur Stärkung der Berufsauswahlentscheidung

 Gemeinsam mit Unternehmen erarbeiten die Willkommenslotsen ein Azubi- bzw. Mitarbeiteranforderungsprofil.

 Die Willkommenslotsen übernehmen die Bewerbersuche und treffen für die Unternehmen eine Vorauswahl.

 Sie unterbreiten den Unternehmen gezielte Vorschläge geeigneter Bewerber aus dem Kreis der Geflüchteten.

 Sie unterstützen Unternehmen und Geflüchtete bei den Formalitäten zu ausbildungsvorbereitenden Maßnahmen und zum Abschluss eines Ausbildungs- oder
Arbeitsvertrags.

III. Nachhaltigkeit/ Förderung der betrieblichen Integration
 Präventiv: Die Willkommenslotsen unterstützen weniger erfahrene oder zeitlich ausgelastete Ausbildungsbetriebe bei der Auswahl ihrer Auszubildenden.

 Sie beraten bei Problemen während der Ausbildung (Konflikt- und Erwartungsmanagement).

 Sie entwickeln individuelle Lösungsansätze mit dem Betrieb, der/dem Auszubildenden und ggf. der Ausbildungsberatung der Kammern.

 Sie versetzen Unternehmen in die Lage, Einstellungsentscheidungen in Kenntnis der für die Ausbildung und Beschäftigung Geflüchteter geltenden Rahmenbedingungen treffen zu können

 Die Willkommenslotsen informieren Betriebe und Geflüchtete bezüglich weiterer Unterstützungsmöglichkeiten während der Ausbildung (z.B. Stütz- und Förderunterricht, Ausbildungsbegleitende Hilfen, die Assistierte Ausbildung oder Hilfen durch Ehrenamtliche) und stellen im Bedarfsfall den Kontakt zu den entsprechenden Stellen (Verweisberatung z. B. an die Ausländerbehörden, Sprachkurse, Bundesagentur für Arbeit, institutionelle, karitative
oder private Organisationen) her.

 Sie unterstützen ggf. den/die Auszubildende/n beim Wechsel des Ausbildungsbetriebs und helfen dem Ausbildungsbetrieb auf der Suche nach einem/einer neuen Auszubildenden.

 Sie vermitteln Auszubildende aus insolventen Unternehmen in Betriebe, in denen sie ihre Ausbildung fortsetzen und beenden können.

IV. Netzwerkarbeit
 Die Willkommenslotsen kooperieren auf regionaler Ebene mit anderen am Übergang von Schule zu Beruf tätigen Stellen, u.a. den Arbeitsagenturen und Jobcentern, den Berufsschulen und der Berufseinstiegsbegleitung.

 Sie nehmen an (regionalen) Arbeitskreisen und weiteren programmbegleitenden Angeboten teil.

 Sie kooperieren mit Netzwerken der Flüchtlingsarbeit und relevanten Informationsportalen.

 Sie kooperieren mit Netzwerken zur Anwerbung von Jugendlichen aus dem Ausland für Ausbildungsplätze

V. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
 Sie präsentieren und bewerben das Programms auf Messen, Veranstaltungen und Kommunikationsportalen.

 Die Willkommenslotsen erstellen eigene Werbemitteln in Ergänzung zum Programmflyer und weiteren Printmedien.

 Sie stellen das Programm und einzelne Programmerfolge in den sozialen Medien und Zeitungen dar.

Weiterführende Informationen zum Programm erhalten Sie auf den Webseiten des BMWK, der Leitstelle und des BAFA. Das Förderprogramm wird im Rahmen der Allianz für Aus- und Weiterbildung unterstützt:
[https://www.aus-und-weiterbildungsallianz.de/AAW/Navigation/DE/Home/home.html].

Leonie-Arndt Daniela Rissinger, Handwerkskammer zu Köln

Leonie Arndt

Beraterin | Willkommenslotsin

Heumarkt 12

50667 Köln

Tel. +49 221 - 2022 481

leonie.arndt--at--hwk-koeln.de