Ausbildungsbilanz Handwerk 2022/2023Das regionale Handwerk legt bei der Ausbildung zu
Die vielfältigen Recruitingmaßnahmen der Handwerkskammer zu Köln in Zusammenarbeit mit den Kreishandwerkerschaften und Innungen zahlen sich aus: Im aktuellen Berichtsjahr wurden im Kammerbezirk 4.103 neue Ausbildungsverträge erfolgreich abgeschlossen, das entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Plus von 7 Prozent. Täglich werden weitere neue Ausbildungsverträge erfasst, ein Einstieg in die berufliche Ausbildung ist jederzeit möglich. In diesem Jahr bilden 238 Betriebe erstmalig aus.
Angefangen beim AZUBI MEETUP HANDWERK, über Schulhoftourneen bis hin zur gamescom: Die Handwerkskammer zu Köln begeistert junge Menschen mit zahlreichen Aktionen für eine berufliche Karriere im Handwerk. Die niederschwelligen Angebote holen den Handwerksnachwuchs in ihrer Lebenswelt ab. Auch die Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter der Kölner Handwerkskammer sprechen die Jugendlichen auf Augenhöhe im schulischen Kontext an und geben Einblicke in ihren Ausbildungsalltag.
Kammerweit erfreuen sich die Elektro- und Metallberufe (+12,1 Prozent), die Holzberufe (+10,8 Prozent) und die Glas/Papier/Keramik-Gewerke (+8,7 Prozent) einer besonders hohen Nachfrage. Insgesamt konnten 7 Prozent mehr Ausbildungsverträge im Kammerbezirk neu abgeschlossen werden. Mit dieser Entwicklung liegt die Handwerkskammer zu Köln sowohl über dem Landes- als auch über dem Bundestrend.
Eine besonders positive Entwicklung ist in Köln in den Bereichen Bau/Ausbau mit einem Plus von 14,5 Prozent und Elektro/Metall mit Plus 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Die kaufmännischen Handwerksberufe konnten mit 5,6 Prozent mehr neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen leicht zulegen.
"Dass sich die Bilanz der neu abgeschlossenen Berufsausbildungsverträge in unserem Kammerbezirk so positiv entwickelt zeigt, dass sich unsere Bemühungen für das Handwerk zu werben, auszahlen. Es ist uns ein großes Anliegen, jungen Menschen eine Alternative zum Studium und zur Industrie aufzuzeigen und zu vermitteln, wie erfüllend ein Leben mit dem Handwerk sein kann. In Zeiten des Fachkräftemangels freuen wir uns umso mehr, wenn der Nachwuchs den Weg zu uns findet", betont Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln.
Auch in der Region Bonn/Rhein-Sieg wird diese Tendenz bestätigt. Hierzu sagt Roberto Lepore, Abteilungsleiter Berufliche Orientierung | Karrierewerkstatt der Handwerkskammer zu Köln: "Unsere ausbildenden Mitgliedsbetriebe haben ein erfolgreiches Ausbildungsjahr hingelegt: Dabei bestätigen der Rhein-Sieg-Kreis mit einem Plus von 18,2 Prozent und Bonn mit einem Plus von 7,3 Prozent an Neuverträgen – im Vergleich zu 2022 – den allgemeinen Trend. Wir sind überwältigt vom Interesse junger Menschen an einer dualen Berufsausbildung im Handwerk als auch vom ungebrochenen Ausbildungsengagement unserer Handwerksbetriebe und freuen uns, dass unsere umfangreichen Recruitingmaßnahmen Früchte tragen."
Oliver Krämer, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg, meint dazu: "Erwartbar positiv entwickelt sich das regionale Handwerk in Metall- und Elektroberufen – mit einem Plus von 28,8 Prozent im Rhein-Sieg-Kreis und einem Plus von 25,6 Prozent bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen in Bonn. Wir stellen fest, dass die Nachfrage von Fachkräften in den Berufen, die unmittelbar im Zusammenhang mit der Energiewende stehen, weiterhin enormen Bedarf haben. Zulegen konnte auch der Kaufmännische Bereich mit einer positiven Trendentwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Weniger Nachfrage als noch im Vorjahr erfahren die Bau- und Ausbauberufe, was auf die durchwachsene Entwicklung im Baugewerbe und den Rückgang der Aufträge im Hochbau zurückzuführen ist. Obwohl uns im Handwerk immer noch in fast allen Gewerken Fachkräfte fehlen, blicken wir mit großer Zuversicht in das nächste Ausbildungsjahr 2024, mit dem Ziel, mehr junge Menschen beruflich zu orientieren und ihre Berufswahlkompetenz zu schärfen. Das gelingt am Übergang Schule-Beruf im Zusammenspiel mit allen am Ausbildungsmarkt beteiligten Akteuren erfahrungsgemäß sehr gut."
Ähnlich verläuft die Entwicklung im Rhein-Erft-Kreis. Hierzu sagt Roberto Lepore, Abteilungsleiter Berufliche Orientierung | Karrierewerkstatt der Handwerkskammer zu Köln: "Das Niveau bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Rhein-Erft-Kreis, konnte zum Vorjahr erneut gesteigert werden. Mit einem satten Plus von 10 Prozent, von 462 auf 508 Verträge, hat das regionale Handwerk Boden gut gemacht und damit weiter an Attraktivität gewonnen. Unsere Werbemaßnahmen und Formate zur Beruflichen Orientierung, die junge Menschen in ihrer Lebenswelt abholen, tragen Früchte. Wir sind aber auch sehr stolz auf das ungebrochene Engagement, welches unsere Ausbildungsbetriebe an den Tag legen, das ist nicht selbstverständlich und zeugt von unternehmerischem Weitblick. Ein wichtiges Zeichen für das regionale Handwerk, gerade in Zeiten des Strukturwandels."
Martina Engels-Bremer, Kreishandwerksmeisterin und Vorständin der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft: "Den stärksten Zuwachs verzeichnen wir im Berichtszeitraum in den Bau- und Ausbauberufen, was sehr erfreulich ist, denn gerade die Baubranche hat ein wirtschaftlich durchwachsenes Jahr - mit signifikantem Rückgang der Aufträge im Hochbau - hinter sich. Der Zuwachs an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen in diesem Wirtschaftszweig, lässt uns aber für die Region zuversichtlich ins nächste Jahr blicken. Erwartbar positiv entwickelt sich ebenfalls das regionale Handwerk in Metall- und Elektroberufen - mit einem leichten Plus von 4 Prozent bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Noch immer ist die Nachfrage von Fachkräften in den Berufen, die unmittelbar im Zusammenhang mit der Energiewende stehen, relativ hoch. Zulegen konnten auch der Holz Bereich sowie der Bereich Gesundheit und Körperpflege, was uns sehr freut. Waren es im Speziellen die Friseurbetriebe, die in den letzten Jahren - bedingt durch die Pandemie - von Schließungen betroffen waren, sind es jetzt diese, die sich langsam wieder erholen, das stimmt uns außerordentlich positiv. Trotz der guten Aufstiegs- und Fortbildungsperspektiven und der vielen durchgeführten Werbemaßnahmen, ist es uns noch nicht in ausreichendem Maße gelungen, mehr junge Menschen für das Lebensmittelhandwerk zu begeistern, hier liegt noch einiges an Arbeit vor uns. Für das kommende Ausbildungsjahr 2024, muss unser oberstes Ziel sein, mehr junge Menschen beruflich zu orientieren und ihre Berufswahlkompetenz zu schärfen."
Roberto Lepore, Abteilungsleiter Berufliche Orientierung | Karrierewerkstatt der Handwerkskammer zu Köln ergänzt: "Potentielle Auszubildende und Ausbildungsbetriebe zusammenzubringen, bleibt unsere zentrale Zukunftsaufgabe, der wir uns durch die Ausweitung unserer Angebote zur beruflichen Orientierung auch 2024 wieder mit großem Engagement widmen. Denn die Chancen für junge Menschen im Handwerk waren nie besser als heute, es existieren vielfältige sinnstiftende und zukunftsrelevante Berufe und Tätigkeiten sowie Chancen der Verwirklichung, in denen man so viel bewegen und mitgestalten kann."
Ein Einstieg in die duale Berufsausbildung ist jederzeit möglich, Betriebe sind aufgerufen, auch jetzt noch ihre freien Ausbildungsplätze zu melden. Das Team der Karrierewerkstatt steht Betrieben und Ausbildungsinteressierten jederzeit beratend zur Seite (Kontakt: Telefon 0221 2022-144, E-Mail: karrierewerkstatt@hwk-koeln.de).
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