Fotogalerie: Meistertag 2016
Meisterfeier der Handwerkskammer erstmals in Leverkusen
Die drei besten Jungmeister sind Metallbaumeister Marco Wank, Konditormeisterin Karina König und Maler- und Lackierermeisterin Jessica Müller
Fast jeder zweite Jungmeister strebt in die Selbständigkeit
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Rund 1.500 junge Handwerker haben seit Mitte 2014 ihre Meisterprüfung bei der Handwerkskammer zu Köln bestanden. Mit der Meisterfeier, die erstmals in Leverkusen stattfand, dankte die Kammer dem Berufsnachwuchs für seine Leistungen. Bei der Veranstaltung im Bayer Kasino Leverkusen sorgte Bernd Stelter für gute Unterhaltung.
Besonders geehrt wurden drei Jungmeister, die mit der Spitzennote „sehr gut“ ihre Prüfung abgeschlossen hatten: Der 31-jährige Metallbaumeister Marco Wank aus Leverkusen, die 28-jährige Konditormeisterin Karina König aus Alfter und die 26-jährige Maler- und Lackierermeisterin Jessica Müller aus Köln/Pulheim. Wank, der mit einem nur geringfügigen Vorsprung zu den beiden Kolleginnen den ersten Platz belegt, hat bereits während des Zivildienstes die Weiterbildung zum Fachkaufmann absolviert und sich danach in der Abendschule zum Schweißfachmann weitergebildet. Seit zehn Jahren ist er bei der Kürtener Metallbaufirma Ley beschäftigt, im Anschluss an den Meisterlehrgang übernahm er in diesem Unternehmen die Leitung der Abteilung Qualitätskontrolle.
Auch Konditormeisterin Karina König ist doppelt qualifiziert, zusätzlich zum Meisterlehrgang besuchte sie die Weiterbildung zur Betriebswirtin des Handwerks. Mit einer mehrfachen Qualifikation startet ebenfalls Jessica Müller ins Berufsleben, sie war Teilnehmerin des von der Handwerkskammer entwickelten "trialen Studiums" und hat dabei die Berufsausbildung mit der Weiterbildung zur Maler- und Lackierermeisterin und mit dem Bachelor-Studiengang Handwerksmanagement kombiniert und zudem den Betriebswirt-Lehrgang absolviert. Ihr Ziel ist, später einmal die in Pulheim ansässige Maler- und Lackiererfirma des Vaters fortzuführen.
49 Prozent der Handwerker, die im vergangenen Jahr ihre Meisterprüfung bestanden haben, wollen sich in nächster Zeit selbständig machen. 37 Prozent sind daran, unter anderem wegen der guten Berufs- und Aufstiegschancen als angestellter Meister, nicht interessiert. Fast 14 Prozent waren, als die Handwerkskammer sie zum Abschluss der Meisterprüfung zu ihren Zukunftsplänen befragte, noch unschlüssig.
Zum Abschluss der Ehrung der Prüfungsbesten diskutierte Alexander Hengst, Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln, mit zwei Jungmeistern über ihre Berufsplanung. An dieser Gesprächsrunde nahmen Karosseriebauermeister Lukas Paul Galusek, 1987 in der polnischen Stadt Ruda geboren, und Maurer- und Betonbauermeister Tilman Frisch aus Neunkirchen-Seelscheid teil, er hat erst zwei Tage vor der Meisterfeier seine Meisterprüfung zum Abschluss gebracht.
Bei der Veranstaltung in Leverkusen stellte die Handwerkskammer heraus, dass Weiterbildung und Qualifizierung keine Frage des Alters ist: Die Kölner Tischlermeisterin Anna-Maria Bathen hat im Alter von 54 Jahren die Meisterprüfung bestanden. Die jüngste Teilnehmerin der Meisterfeier ist die 20-jährige Friseurmeisterin Rebecca Vohl aus dem Westerwald, zudem ist sie sehr zielstrebig: Sie hat bereits ihr eigenes Geschäft eröffnet.
Neben der Ehrung der Jungmeister dankten die beiden Vizepräsidenten der Kammer, Alexander Hengst und Rüdiger Otto, sowie Kammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Ortwin Weltrich auch den für die Weiterbildung zum Meister verantwortlichen Dozenten und Prüfern. Eine Auszeichnung für die langjährige Mitwirkung in den Meisterprüfungsausschüssen der Handwerkskammer erhielten Dieter Eiberg, Hans Kraemer, Ludger Heide, Jürgen Richard Lauer, Hans-Michael Rompeltin und Hermann-Josef Schumacher.
Zum Beginn der Meisterfeier ermutigte Rüdiger Otto, Vizepräsident der Handwerkskammer und Bauunternehmer aus Leverkusen, die jungen Meister und Meisterinnen: "Zeigen Sie nun allen, dass Sie Meister sind, indem Sie meisterlich arbeiten, meisterlich ausbilden, meisterlich Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter führen und sich in Ehrenämtern in Ihrer Innung und Ihrer Handwerkskammer engagieren." Kammerpräsident Hans Peter Wollseifer bedauerte sehr, an der Meisterfeier nicht teilnehmen zu können. Als Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks gehört er der Wirtschaftsdelegation an, die Bundeskanzlerin Merkel bei ihrer China-Reise begleitet. Den Chinesen sei es gelungen, vieles, was in Deutschland erfolgreich ist, zu kopieren. "Nur eine Kopie des deutschen Handwerks gibt es noch nirgendwo in der Welt", sagte Wollseifer in seiner Video-Ansprache, die bei der Meisterfeier der Handwerkskammer eingespielt wurde. Maßgeblich für den ausgezeichneten Ruf, den das deutsche Handwerk weltweit genießt, ist der hohe Qualifikationsstandard mit Berufsausbildung und Weiterbildung zum Meister.
"Willkommen im Club der Besten Ihres Fachs", das rief Wollseifer in seiner Video-Ansprache den Jungmeistern zu. Als äußeres Erkennungszeichen der Clubzugehörigkeit erhielten sie den Meisterschal der Kölner Kammer in den Farben der Imagekampagne des deutschen Handwerks. An der Meisterfeier der Handwerkskammer nahmen auch Vertreter der Politik teil, darunter der Leverkusener Oberbürgermeister Uwe Richrath, die Bundestagsabgeordneten Dr. Georg Kippels, Gisela Manderla und Helmut Nowak sowie die Landtagsabgeordneten Ralph Bombis, Andreas Kossiski, Lisa Steinmann und Arif Ünal.
Alle zwei Jahre richtet die Handwerkskammer zu Köln eine Meisterfeier aus, 2007 fand sie in Bonn statt, 2009 in Bergheim, 2011 in Bergisch Gladbach, 2014 in Köln. Um den Jungmeistern ein abwechslungsreiches Programm mit Unterhaltungskünstlern bieten zu können, ist die Kammer auf die Unterstützung von Partnern angewiesen. Folgende Unternehmen haben die diesjährige Meisterfeier gefördert: Signal-Iduna Gruppe, Sparkasse Köln-Bonn, Kreissparkasse Köln, Kölner Bank, Peugeot Niederlassung Köln/Bonn, Fa. Würth.