Handwerkstour 2024Landrat Frank Rock: "Das Handwerk ist ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor für unsere Heimat und muss noch mehr gefördert werden."
Im Rhein-Erft-Kreis ist das Handwerk mit über 5.500 Betrieben ein wichtiger Eckpfeiler der regionalen Wirtschaft. Die vielfältige Handwerkslandschaft sichert mit ihren Dienstleistungen eine umfassende Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Kreis, in Köln und der gesamten Metropolregion Rheinland. Im Rahmen einer Handwerkstour haben Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, Frank Rock, Landrat des Rhein-Erft-Kreises und die Spitzen der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft drei von jungen Handwerksunternehmerinnen und -unternehmern geführte Betriebe besucht.
Wie führen junge Handwerkerinnen und Handwerker ihren eigenen Betrieb, welche Herausforderungen bringt die Selbständigkeit mit sich - und welche Potenziale bietet das junge Unternehmertum? Darüber haben sich HWK-Präsident Hans Peter Wollseifer, Landrat Frank Rock, Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer und Peter Ropertz, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft am Montag (22. April) bei einer halbtägigen Tour durch den Kreis informiert.
Die besuchten Unternehmen, deren Gründung erst kürzlich erfolgte bzw. deren Übernahme kurz bevorsteht, sind drei gelungene Beispiele für die Standhaftigkeit der regionalen Wirtschaft: die Schreinerwehr in Wesseling, die Buchbinderei Zimmer und MG Die Autolackierer, beide ansässig in Kerpen. Die Unternehmerinnen und Unternehmer beschäftigen zwischen sieben und 23 Mitarbeitende sowie bis zu fünf Auszubildende.
HWK-Präsident Wollseifer: "Nachdem wir im letzten Jahr bereits Handwerkstouren in Köln, Bonn und Leverkusen absolviert haben, freue ich mich sehr, dass wir nun den Fokus auf die umliegenden Kreise legen. Im Rhein-Erft-Kreis bieten viele hochqualifizierte Handwerksbetriebe ihre Dienstleistungen und Waren an und sind bedeutende Arbeitgeber. Für uns als Handwerkskammer ist es eine wichtige Aufgabe, Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalpolitik die Vielfalt des Handwerks in der Region näher zu bringen und sie für die Bedürfnisse der Betriebe zu sensibilisieren. Das Besondere an unseren Handwerkstouren ist, dass auch unsere Betriebe die Gelegenheit haben, für sie dringende Themen direkt anzusprechen und der Politik ihre Forderungen mitzugeben."
Im Austausch mit dem Landrat wiesen die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer beispielsweise auf die begrenzten räumlichen Kapazitäten ihrer Betriebsstandorte hin. Es ging unter anderem um mangelnde Expansionsmöglichkeiten am Standort, aber auch um Platzmängel, die mit der verkehrlichen Lage verbunden sind und beispielsweise Materialanlieferungen erschweren. Aus Sicht der Handwerkskammer und der Kreishandwerkerschaft ist es daher unverzichtbar, dass Politik und Verwaltung den Anliegen des Handwerks mehr Beachtung schenken und diese entsprechend berücksichtigen, um gemeinsam Lösungswege zu erarbeiten.
"Die Handwerkstour hat mir heute erneut die Möglichkeit gegeben, mit den Handwerkerinnen und Handwerkern im Rhein-Erft-Kreis in den Dialog zu treten und Themen, die ihnen unter den Nägeln brennen, persönlich zu besprechen. Ich konnte viele neue Einblicke gewinnen und auch Probleme erkennen. Das nehme ich konstruktiv in meine Arbeit und die Arbeit der Kreisverwaltung auf. Das Handwerk ist ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor für unsere Heimat und muss noch mehr gefördert werden. Besonders wichtig ist mir dabei auch die Gewinnung von jungen Fachkräften und der Ausbau der dualen Ausbildung in unserer Region", bilanzierte Landrat Frank Rock.
"Mit Blick auf den Flächenbedarf des Handwerks gehen wir als Kreishandwerkerschaft und Innungen aktiv neue Wege und haben den Campus Handwerk Rhein-Erft entwickelt. Dort bieten wir Möglichkeiten der Ansiedlung für Betriebe aus der Region. Die Handwerkstour heute macht auf die Attraktivität des Handwerks aufmerksam und zeigt die Bedeutung des Handwerks für die regionale Wirtschaft. Ein Thema, an denen wir gemeinsam mit der Politik noch arbeiten können, ist die Verkehrssituation in der Region. Wir brauchen eine Verkehrspolitik, die die Bedürfnisse des Handwerks berücksichtigt und die Entwicklung unserer Betriebe vorantreibt, nicht blockiert. Als Vertreterinnen und Vertreter des Handwerks wünschen wir uns mehr Realitätssinn und weniger Wunschdenken bei Fragen der Mobilität", betonte Martina Engels-Bremer, Kreishandwerksmeisterin der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft.
Hintergrund:
Die Schreinerwehr GmbH wurde 2017 von Felix Possel und Georg Willig gegründet. Die beiden Tischlermeister lernten sich während ihrer Ausbildung kennen, waren gemeinsam auf Wanderschaft durch Europa und über mehrere Kontinente. Der Betrieb beschäftigt acht Mitarbeitende, davon drei Auszubildende. In den ersten beiden Jahren ihres Bestehens diente ein altes Feuerwehrauto als rollende Werkstatt. Das Unternehmen hat seinen Standort mittlerweile von Köln in den Rhein-Erft-Kreis verlagert. Nachhaltiger Fassadenbau mit natürlichen Werkstoffen steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit.
Die Buchbinderei Zimmer wurde 1994 von Roland Zimmer gegründet, die Übernahme des Betriebs durch Tochter Eva Zimmer ist für 2025 geplant. Der Betrieb beschäftigt sieben Mitarbeitende – darunter zwei Auszubildende – und ist einer der wenigen Ausbildungsbetriebe für das Buchbinder-Handwerk in der Region. Mit einem „Tag der offenen Tür“ macht der Betrieb Interessierte auf sein Gewerk aufmerksam.
Die MG Autolackierer GmbH wurde 2012 durch Onur Cevik gegründet und beschäftigt 23 Mitarbeitende sowie fünf Auszubildende. Das Leistungsportfolio reicht von Fahrzeuglackierungen bis hin zu Unfallinstandsetzungen. Dabei setzt der Betrieb auf modernste Technologien und nutzt beispielsweise eine CNC-Technik zur Felgenreparatur.
HERUNTERLADEN
KONTAKT
Stv. Pressesprecherin & interne Kommunikation
Stabsstelle Kommunikation, Marketing & Events
Tel. +49 221 - 2022 265
FOTOGALERIE