Marokkanisches Kulturzentrum im Gewerbegebiet Bad Godesberg Nord
Ansiedlung des marokkanischen Kulturzentrums mit Moschee im Gewerbegebiet Bad Godesberg Nord (Weststraße)
Handwerkskammer spricht sich für eine gewerbliche Nutzung des früheren Stadtwerkegeländes aus
Zurzeit findet eine intensive Diskussion zum neuen Standort des marokkanischen Kulturzentrums statt. Hiervon sind grundsätzlich auch Handwerksbetriebe betroffen, weil es sich bei dem in Rede stehenden früheren Betriebsgelände der SWB um ein Gewerbegebiet handelt. "In diesem Zusammenhang halten wir es für ganz wesentlich, die Diskussion sachlich und objektiv zu führen", so der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Dr. Ortwin Weltrich.
Gemeinsam mit der Stadtverwaltung, insbesondere der Wirtschaftsförderung, ist die Handwerkskammer schon seit Jahren bemüht, Handwerksbetrieben im Bonner Stadtgebiet mehr Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen. "Dabei ist uns bewusst, dass die Konkurrenz von Wohnbebauung und Gewerbegebiet nicht immer leicht aufzulösen ist", räumt Weltrich ein. Gewerbeflächen sind jedoch nach wie vor Mangelware, weswegen Betriebe sich oftmals im Rhein-Sieg-Kreis ansiedeln. Dies führt nicht nur zu einem Gewerbesteuerverlust bei der Stadt Bonn und zu einem Defizit an örtlichen Handwerksangeboten und an unternehmerischer Vielfalt, sondern auch zu einer unnötigen Belastung von Menschen und Umwelt infolge des erhöhten Verkehrsaufkommens durch einpendelnde Betriebsfahrzeuge.
Daher votiert die Handwerkskammer für eine gewerbliche Nutzung des ehemaligen Stadtwerkegeländes. Die Berücksichtigung finanzieller Aspekte ist zwar verständlich, doch sollte keine "Umwidmung" des Gebietes im Hinblick auf den damit zu erzielenden Kaufpreis erfolgen.
In diesem Sinne hat die Kammer vor einigen Tagen die Fraktionsvorsitzenden der Bonner Ratsparteien angeschrieben und um Unterstützung gebeten.