AusbildungsCampusNachhaltiger Lernerfolg mit Brennstoffzellenantrieb
Die Autohaus Karst GmbH stellt dem AusbildungsCampus der Kölner Handwerkskammer ein modernes Fahrzeug für Schulungszwecke zur Verfügung – das erste mit Brennstoffzellenantrieb.
Wasserstoff ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "Energiebündel" – denn schon ein Kilo davon ist so ergiebig wie rund drei Kilo Diesel oder Benzin. Gerade dann, wenn Wasserstoff klimaneutral, mit Hilfe von erneuerbaren Energien, hergestellt wird, ist die Brennstoffzellentechnik in Fahrzeugen besonders nachhaltig. Da umweltfreundliche Mobilitätslösungen immer wichtiger werden, ist diese Antriebsart auch Unterrichtsgegenstand am AusbildungsCampus der Kölner Handwerkskammer, erklärt Veli Ayalp, der dort Kfz-Ausbilder ist: "Bisher haben wir die Grundlagen der Brennstoffzellentechnik mithilfe eines kleinen Lernmodells sowie mit Videos und Präsentationen dargestellt." Doch ab sofort können die Auszubildenden direkt an einem Brennstoffzellenfahrzeug lernen: Die Autohaus Karst GmbH stellt dem AusbildungsCampus in Ossendorf einen Toyota Mirai für Schulungszwecke zur Verfügung.
Geschäftsführer Stefan Karst sieht großes Potenzial für die Ausbildung: "Unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter sind von Toyota zertifiziert und entsprechend geschult. Natürlich ist diese Technik aber auch für Auszubildende interessant. Wir erhoffen uns deshalb von dieser Fahrzeugspende den Einstieg, dass diese Fahrzeugkategorie am AusbildungsCampus ausgebildet wird."
Michael Schuster, Kfz-Fachbereichsleiter am AusbildungsCampus, ergänzt: "Wichtig ist für unsere Auszubildenden in erster Linie, die Sicherheitsaspekte im Umgang mit Wasserstoff kennen zu lernen."
Denn das Herzstück des gespendeten Fahrzeugs – die Brennstoffzelle, in der rund 20 Jahre Entwicklungsarbeit stecken – hat es in sich: Die Brennstoffzellenstacks nutzen feinmaschige 3D-Kanäle, die für eine gleichmäßige Stromerzeugung auf den Zelloberflächen sorgen. Angetrieben wird das Auto von einem 114 kW starken Elektromotor. Die kohlefaserverstärkten Kunststofftanks speichern den Wasserstoff bei einem Druck von 700 bar. In rund drei Minuten sind fünf Kilo Wasserstoff getankt, die eine Reichweite von 500 km ermöglichen.
Theoretisch, denn im Vordergrund steht für den Mirai ab sofort der praktische Unterricht in der Lehrwerkstatt, so Veli Ayalp: "Während der Ausbildung durchlaufen die Auszubildenden bei uns mehrere überbetriebliche Unterweisungslehrgänge. In einem davon können wir gezielt rein elektrische Antriebe sowie Hybridfahrzeuge im Rahmen diverser Servicearbeiten behandeln. Mit diesem Fahrzeug lässt sich nun auch die Brennstoffzellentechnik einbinden, um die Auszubildenden auch in diesem Bereich optimal auf zukünftige Arbeiten in Pkw- und Nutzfahrzeugwerkstätten zu schulen."
Deutsches Handwerksblatt
Dieser Artikel stammt aus dem Kammerreport im Deutschen Handwerksblatt (DHB), das einmal im Monat als modernes Magazin erscheint. Es wird von der Verlagsanstalt Handwerk herausgegeben und ist das offizielle Organ der Handwerkskammer, in der auch die jeweilige Regionalausgabe enthalten ist. Das Abonnement ist für Mitgliedsbetriebe kostenfrei.
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