AdobeStock_68939938
kichigin19 - stock.adobe.com

Die Handwerkskammer zu Köln sieht in dem zwischen der Stadt Bonn und der Deutschen Umwelthilfe geschlossenen Vergleich zur Luftqualitätsverbesserung die Chance, Fahrverbote in der Stadt auf Dauer zu vermeiden.Saubere Luft für Bonn: Handwerkskammer begrüßt Vergleich und Verzicht auf Fahrverbote

"Wir begrüßen den Vergleich im Wesentlichen, besonders den Verzicht auf Fahrverbote. Grundsätzlich sind wir zwar gegen Tempo-30 auf Hauptverkehrsstraßen, aber im Fall der Reuterstraße ist diese Maßnahme aus unserer Sicht besser als die Einrichtung einer Umwelt- oder einer Expressbusspur und sie ist vor allem besser als ein Fahrverbot", so Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln. 

Die geplante Pförtnerung im Bereich der Anschlussstelle Poppelsdorf sieht die Kammer kritisch. Schlecht sei es, Fehler wie in Köln abzukupfern. Eine Pförtnerung der Reuterstraße könne zum Rückstau auf die A 565 führen und dort gefährliche Verkehrssituationen hervorrufen. Garrelt Duin: "Wir sind zuversichtlich, dass der Effekt, der durch die geplante Änderung der Beschilderung auf der A 565 (Vorzugsstrecke) in Verbindung mit einer `Grünen Welle` bei Tempo 30 in der Reuterstraße als Gesamtmaßnahme Wirkung zeigt. Die verkehrslenkende Maßnahme für den Zielverkehr Bad Godesberg wird zur deutlichen Entlastung der Reuterstraße führen. Die Pförtnerung stellt für uns keine Option dar."

Die Kammer befürwortet weitere im Vergleich geschlossene Maßnahmen, wie zum Beispiel den Aufbau eines Netzwerkes von Stadt, Verkehrsunternehmen und Arbeitgebern zur Optimierung der Pendlerverkehre. Garrelt Duin: "Da sind wir natürlich mit dabei und schauen, was wir seitens des Handwerks dazu beitragen können."

Darüber hinaus will die Handwerkskammer durch eine Informationskampagne dazu beitragen, dass Diesel-Nutzfahrzeuge des Handwerks mit SCR-Filtersystemen nachgerüstet werden. "Wir werden dafür werben, Dieselfahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 5 bzw. Euro V - wenn technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll - nachzurüsten und die dafür bereitgestellten Fördermittel des Bundes abzurufen."

Darüber wird die Elektromobilitätskampagne, die die Handwerkskammer mit der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis im August 2018 unterzeichnet hat, fortgeführt. Im Rahmen der Kampagne können Handwerksunternehmen so bis zu einer Woche kostenlos ein Elektro-Nutzfahrzeug im Betriebsalltag testen.