Top-Ausbildungsbetrieb 2016
Kategorie I "Überdurchschnittliches Engagement in der Ausbildungsleistung verbunden mit Kreativität und Aktivität" (Signal Iduna-Gruppe) Ludwigs/Schumacher-Wahls GbR (Konditorei aus Köln)
Ludwigs/Schumacher-Wahls GbR (Konditorei aus Köln)
Der Ausbildungsstellenmarkt hat sich gewandelt. Es ist erst einige Jahre her, da suchten jungen Menschen händeringend nach einer freien Lehrstelle. Die Betriebe konnten sich aus einer Vielzahl von Bewerberinnen und Bewerbern Kandidatinnen und Kandidaten aussuchen. Doch diese Zeiten sind inzwischen vorbei! Demographische Entwicklungen und das Streben der Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern nach immer höheren Schulabschlüssen bzw. nach akademischer Bildung führen dazu, dass die Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber spürbar sinkt. Sich im sogenannten" „Kampf um kluge Köpfe" durchzusetzen, verlangt größte Anstrengungen. Besonders wichtig ist dies für das Handwerk, weil dort die Berufsausbildung die zentrale Strategie zur Deckung des zukünftigen Fachkräftebedarfs darstellt. Gefordert sind eine besondere Kreativität und Aktivität.
Die weiteren Nominierten:
König Audio-Video-Technik GmbH, Köln (Informationselektronik)
Josef Küpper Söhne GmbH, Bonn (Sanitär-Heizung-Klima)
Kategorie II "Überdurchschnittliches Engagement in der Ausbildungsleistung verbunden mit hohem sozialen Engagement"
Helmut Hinz GmbH &Co. (Sanitär-/Heizungs-/Klima-Betrieb aus Köln)
In diesem Betrieb wird wirklich viel im Ausbildungsbereich gemacht. Und dabei wird das große soziale Engagement deutlich. Deshalb wurde er auch bereits 2014 in dieser Kategorie zum "Top-Ausbildungsbetrieb" nominiert. Besonders beeindruckt hat das Kuratorium der Stiftung "Pro Duale Ausbildung", was seitdem - also in den letzten zwei Jahren - Zusätzliches geleistet wurde. Das Thema "Geflüchtete" ist in aller Munde. In der Imagekampagne des deutschen Handwerks heißt es: "Bei uns zählt nicht wo man herkommt, sondern wo man hinwill." Vor diesem Hintergrund hat der Zentralverband mit dem Bundesbildungsministerium und der Bundesagentur für Arbeit ein Programm entwickelt, über das Geflüchtete Wege in Ausbildung finden sollen. In der Helmut Hinz GmbH & Co. ist die berufliche Integration über Ausbildung bereits gelebte Praxis. Das zeigt sich auch dadurch, dass einem afrikanischer Kriegsflüchtling ein Praktikum ermöglicht wurde. Darüber hinaus fällt auf, dass Auszubildende besonders gekonnt in die Gesamtbelegschaft des Betriebes integriert sind. Das gelingt beispielsweise durch gemeinsame Freizeitaktivitäten, Einbeziehung von Auszubildenden in Herstellerschulungen oder aber das Mitwirken von Auszubildenden in Projekt- und Planungsarbeiten. Alles in allem wird deutlich, dass die Auszubildenden, so wie sie im Betrieb ankommen, angenommen werden und dann im Rahmen der Berufsausbildung eine Umgebung vorfinden, in der sie Sicherheit finden, alle für den Beruf relevanten Kompetenzen erwerben und später als Gesellin/als Geselle über das in der betrieblichen Praxis geforderte Know-how verfügen.
Die weiteren Nominierten:
Bedachungen Hube GmbH, Köln (Dachdecker)
VerWANDlung Remmers KG, Bonn (Maler, Lackierer
Kategorie III "Überdurchschnittliches Engagement in der Ausbildungsleistung verbunden mit besonders guten Ausbildungsergebnissen"
Bernd Drösser (Goldschmied aus Leverkusen)
Sparkassen kennen sich durchaus mit Gold aus. Dort liegt es jedoch in der Regel in Form von Barren im Tresor. Das, was Goldschmiede/Goldschmiedinnen mit diesem Material anstellen, ist damit nicht zu vergleichen und als Veredelung zu bezeichnen. Wer die fertigen Schmuckstücke sieht, erkennt auf Anhieb die für den Beruf des Goldschmieds bzw. der Goldschmiedin notwendige Fingerfertigkeit und Leidenschaft. Dieser Beruf ist aber auch wie kaum ein zweiter geprägt von Kreativität. Wenn behauptet wird, Handwerk sei eng mit dem Kundenauftrag verbunden, so trifft dies erst recht auf das Goldschmiedehandwerk zu. Hier geht es eben nicht um Massenfertigung für den anonymen Markt, sondern um Einzelanfertigungen, meist nach den konkreten Vorstellungen des Kunden bzw. der Kundin. Und wer gemeinsam mit einem Goldschmied/einer Goldschmiedin ein Schmuckstück entwirft, der wird auch auf die handwerkliche Qualität bei der Umsetzung achten. In einer Goldschmiede sind also Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefragt, die all diese Kriterien erfüllen.
Die weiteren Nominierten:
Bächer Bergmann GmbH, Köln (Tischler
Technowart Gesellschaft für technischen Wartungdienst mbH, Köln (Kälteanlagenbau)
Ehrenpreis der Handwerkskammer zu Köln
Stadt Köln
Man kennt Aufgaben einer Stadtverwaltung. Sei es das Ausstellen eines Personalausweises, die Parkraumüberwachung durch das Ordnungsamt, das Bereitstellen von kulturellen Angeboten wie Theater und Museen oder die Funktion als Schulträger. Sie erfüllt somit alle öffentlichen Aufgaben, die weder von der Bundes- noch von der Landesverwaltung wahrgenommen werden. In Köln, der größten Stadt Nordrhein-Westfalens, ist das auch so, aber wegen der hier herrschenden Dimensionen alles etwas größer angelegt. Es gibt mehr als 40 städtische Ämter und zahlreiche andere Dienststellen, die acht Dezernaten zugeordnet sind. Insgesamt beschäftigt die Stadt Köln rund 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Blickt man auf die Stadtverwaltung als Arbeitgeberin und Ausbilderin, so denkt man vor diesem Hintergrund hauptsächlich an den Verwaltungsbereich. Aber die Stadt Köln bildet auch in verschiedenen Handwerken aus – z.B. in den Berufen Fotograf bzw. Fotografin, Kraftfahrzeug-Mechatroniker/Kraftfahrzeug-Mechatronikerin sowie Tischler bzw. Tischlerin. Dabei ist die Stadt Köln ein sehr fleißiger Ausbildungsbetrieb. Alleine seit 2007 konnte die Handwerkskammer rund 100 handwerkliche Ausbildungsverhältnisse registrieren. Aktuell beschäftigt die Stadtverwaltung knapp 30 Auszubildende in Handwerksberufen.