Top-Ausbildungsbetriebe 2015: Böhm Elektrobau, Friseursalon Esser und die Tischlerei Bacher/Seibert/Teuschen
Ausbildungspreis der Handwerkskammer zu Köln: Die "Top-Ausbildungsbetriebe" des Jahres 2015 sind Böhm Elektrobau (Troisdorf), Friseursalon Esser (Köln-Braunsfeld) und die Tischlerei Paul Bacher/ Katrin Seibert/ Klaus Peter Teuschen (Leverkusen)
Kammerpräsident Wollseifer und NRW-Arbeitsminister Schneider ehrten vorbildliche Ausbildungsbetriebe
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Knapp 5.300 Handwerksunternehmen in der Region Köln-Bonn bilden aus. Auf dieses Engagement für den Berufsnachwuchs will der Ausbildungspreis der Handwerkskammer zu Köln aufmerksam machen. Bei der Preisverleihung im Rhein-Energie-Stadion in Köln-Müngersdorf ehrten der nordrhein-westfälische Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider und Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, die neun für den diesjährigen Ausbildungspreis nominierten Handwerksunternehmen.
Dabei verwies Wollseifer auf die Anstrengungen der Handwerkskammer, zusätzliche Ausbildungsplätze zu gewinnen. So wurden knapp 900 Unternehmen, die früher ausgebildet hatten, aber derzeit keinen Lehrling beschäftigen, angeschrieben und über die Unterstützungsangebote bei der Ausbildungsvermittlung und beim Start in die Ausbildung informiert, beispielsweise das neue von der Arbeitsverwaltung finanzierte Modell der "assistierten Ausbildung". Darüber hinaus arbeiten die Handwerkskammer, die Kommunen und das Land Nordrhein-Westfalen eng zusammen, um den Übergang von der Schule in die Ausbildung zu verbessern. Die Landesregierung hat für Schüler der achten Klassen ein eintägiges Betriebspraktikum eingeführt, die sogenannte Berufsfelderkundung. Wollseifer teilte mit, dass die Handwerkskammer mit rund 3.000 Betrieben telefonisch Kontakt aufgenommen hat, um bei ihnen Praktikumsplätze für diese Berufsfelderkundung zu akquirieren. "Jeder dritte Betrieb ist dazu bereit", zieht der Kammerpräsident ein zufriedenstellendes Fazit. In der über das Internet zugänglichen Praktikumsbörse der Handwerkskammer sind über 1.400 Handwerksbetriebe aufgeführt.
Wenn über ein Praktikum der erste Kontakt zwischen Handwerksunternehmen und Schüler entstanden ist, gelingt es den Ausbildungsbetrieben immer wieder, Jugendliche für das Handwerk zu begeistern, das zeigen die positiven Erfahrungen der für den Ausbildungspreis nominierten Unternehmen. Die Troisdorfer Firma Böhm Elektrobau, Preisträger in der Kategorie "Kreativität und Aktivität", hat ihre Ausbildungsquote innerhalb der letzten zehn Jahre nochmals verdoppelt. Im anspruchsvollen elektrotechnischen Ausbildungsberuf bildet Betriebsinhaber Martin Böhm auch Hauptschüler und Jugendliche mit Migrationshintergrund aus. Damit die Auszubildenden Auslandserfahrungen sammeln, konnten sie an einem Austauschprogramm mit Israel teilnehmen.
Preisträger in der Kategorie "besonderes soziales Engagement" ist der Kölner Friseursalon Esser, der auch Jugendlichen mit Startschwierigkeiten, beispielsweise Bewerbern ohne Schulabschluss, eine Chance auf eine Berufsausbildung gibt. Dennoch ist das Unternehmen sehr erfolgreich bei Fachwettbewerben, ob das die NRW-Meisterschaft oder die Deutschen Friseurmeisterschaften für Jungfriseure sind.
In der Kategorie "besonders gute Ausbildungsergebnisse" ist die Tischlerei Paul Bacher/ Katrin Seibert/ Klaus Peter Teuschen GbR der diesjährige Sieger beim Wettbewerb um den "Top-Ausbildungsbetrieb". Das Leverkusener Unternehmen hat seit seiner Gründung im Jahr 1990 insgesamt 22 junge Menschen ausgebildet, bei einem Frauenanteil von mehr als 50 Prozent, bisher hat keiner die Ausbildung abgebrochen. Sechs Mal wurden die Nachwuchskräfte Innungsbeste bei den Gesellenprüfungen. 2013 war der Lehrling aus der Leverkusener Tischlerei Landessieger beim Wettbewerb um "Die gute Form".
Mit dem Ehrenpreis der Handwerkskammer wird die Bäckerei Oebel ausgezeichnet, die im vergangenen Jahr knapp 70 Auszubildende eingestellt hat und noch mehr Jugendliche ausbilden könnte, wenn es genügend Lehrstellenbewerber gäbe. Beim Leistungswettbewerb des Handwerks nehmen die Nachwuchskräfte dieser Bäckerei vordere Plätze ein. Zudem engagiert sich das Unternehmen auch für die Teilzeitausbildung, die sich an junge Menschen, beispielsweise an allein erziehende Mütter, richtet, die wegen ihrer familiären Verpflichtungen nicht in Vollzeit berufstätig sein können.
Jeder der drei "Top-Ausbildungsbetriebe" erhält ein Preisgeld von 3.000 Euro, die weiteren nominierten Unternehmen erhalten eine Prämie von 500 Euro. Sponsoren dieses Wettbewerbs sind: Signal-Iduna-Versicherungsgruppe, Kölner Bank, Volksbank Bonn/Rhein-Sieg, Sparkasse Köln-Bonn, Kreissparkasse Köln und die Cologne News Corporation (CNC) GmbH.
Für den Ausbildungspreis der Kammer wurden neun Betriebe nominiert, drei in der Kategorie "Kreativität und Aktivität in der Ausbildung":
- Martin Böhm, Elektrobau (Troisdorf)
- Johanne Bossmann & Judith Müller GbR, Maßschneideratelier (Köln)
- Scharrenbach & Thelen GmbH, Metallbau (Bonn)
Die in der Kategorie "hohes soziales Engagement in der Ausbildung" nominierten Betriebe:
- Friseur-Salon Esser (Köln)
- Nihal Güvenir, Friseursalon (Frechen)
- Sprint Sanierung GmbH (Köln)
Die in der Kategorie "besonders gute Ausbildungsergebnisse" nominierten Betriebe:
- Paul Bacher, Katrin Seibert, Klaus Peter Teuschen GbR, Tischlerei (Leverkusen)
- Autohaus Werner Schumacher (Wiehl)
- Markus Weisheit, Steinmetzhandwerk (Siegburg)