TOP-Ausbildungsbetriebe 2016: Törtchen Törtchen, Helmut Hinz und Bernd Drösser
Ausbildungspreis der Handwerkskammer zu Köln:
Die "Top-Ausbildungsbetriebe" des Jahres 2016 sind die Konditorei Ludwigs/Schumacher-Wahls GbR (Köln), die Installateur- und Heizungsbaufirma Helmut Hinz GmbH (Köln) und der Goldschmiedebetrieb Bernd Drösser (Leverkusen)
Kammerpräsident Wollseifer und NRW-Arbeitsminister Schmeltzer ehrten vorbildliche Ausbildungsbetriebe
Rund 5.000 Handwerksunternehmen in der Region Köln-Bonn bilden aus. Auf dieses Engagement für den Berufsnachwuchs will der Ausbildungspreis der Handwerkskammer zu Köln aufmerksam machen. Bei der Preisverleihung im Rhein-Energie-Stadion in Köln-Müngersdorf ehrten der nordrhein-westfälische Arbeits- und Sozialminister Rainer Schmeltzer und Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, die neun für den diesjährigen Ausbildungspreis nominierten Handwerksunternehmen.
Dabei wies Wollseifer auf die Nachwuchssorgen in den Handwerksbranchen hin, "mehr und mehr Betriebe können gar keine Auszubildenden finden". Viele Jugendliche streben ein Hochschulstudium an. Doch "die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden" sei für Handwerksmeister sogar noch niedriger als für Akademiker, betonte Wollseifer. Er lobte die Bemühungen der Landesregierung, die Berufsorientierung an den allgemein bildenden Schulen zu verbessern. "Gymnasien, die über Jahrzehnte die Berufsorientierung vernachlässigten und ausschließlich auf ein späteres Studium vorbereiteten, öffnen sich der dualen Berufsausbildung", stellte der Handwerkspräsident fest. Nordrhein-Westfalen hat als erstes Flächenland die Berufsorientierung für alle Schulformen verpflichtend eingeführt. Nach den neuen Vorgaben des Landes nehmen die Schüler der Jahrgangsstufe 8 an drei eintägigen Schnupperpraktika in Unternehmen teil. Die Versorgung der Schüler mit Praktikumsplätzen verläuft bisher ohne größere Probleme, so die Einschätzung der Handwerkskammer.
Mit Arbeits- und Sozialminister Rainer Schmeltzer hat das nordrhein-westfälische Handwerk einen wichtigen Verbündeten, der aus eigener Erfahrung für die Berufsausbildung wirbt. "Die duale Berufsausbildung ist ein zentraler Eckpfeiler unseres Wirtschaftslebens. Den jungen Menschen verschafft sie eine gute Grundlage für ihre berufliche Karriere, denn Meister und Master sind oft gleich viel wert. Und den Unternehmen sichert sie den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs", sagte Schmeltzer bei der Verleihung der Ausbildungspreise der Handwerkskammer zu Köln. "Aktionen wie diese Preisverleihung sollen auch die Betriebe motivieren, die noch nicht im erforderlichen Umfang ausbilden. Ich freue mich, heute beispielhafte Betriebe auszuzeichnen. Mit viel Herzblut widmen sie sich der Berufsausbildung junger Menschen und sind damit ein Vorbild", so der Minister.
Als "Top-Ausbildungsbetrieb" in der Kategorie "Kreativität und Aktivität" ehrten der Arbeitsminister und der Kammerpräsident die noch junge Kölner Konditorei Matthias Ludwigs/ Elmar Schumacher-Wahls GbR, die unter dem Namen "Törtchen Törtchen" über Köln hinaus bekannt ist und ihre Kunden auch über einen Onlineshop beliefert. Seit der Umfirmierung der Konditorei im Jahr 2014 wurden vier Lehrlinge eingestellt. Während der Ausbildung setzen sie Projekte eigenständig um, beispielsweise die Erstellung eines Monatskalenders, der auch das Portrait eines Auszubildenden und ein Rezept für eine süße Köstlichkeit enthält. Die Betriebsinhaber Matthias Ludwigs und Elmar Schumacher-Wahls ermöglichen es ihren Lehrlingen, einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland zu absolvieren, und unterstützen ihre Nachwuchskräfte im Anschluss an die Gesellenprüfung auch bei der Weiterbildung.
Preisträger in der Kategorie "besonderes soziales Engagement" ist die Kölner Installateur- und Heizungsbaufirma Helmut Hinz GmbH. In diesem Betrieb haben auch junge Menschen mit schlechteren Startchancen Aussicht auf eine Ausbildungsstelle. Ein Flüchtling aus Afrika fand dort einen Praktikumsplatz. Die Hinz GmbH beteiligte sich zudem am Spanienprojekt der Handwerkskammer zu Köln, das jungen Menschen aus der Region Barcelona eine Ausbildung im Kölner Handwerk ermöglicht. Derzeit bildet das Unternehmen neun Lehrlinge aus, bei insgesamt 50 Mitarbeitern ergibt das eine Ausbildungsquote von 18 Prozent. Seit 2011 wurden insgesamt 37 Nachwuchskräfte ausgebildet, darunter auch eine Reihe von Jugendlichen aus Zuwandererfamilien.
In der Kategorie "besonders gute Ausbildungsergebnisse" ist der Leverkusener Goldschmiedebetrieb Bernd Drösser der diesjährige Sieger beim Wettbewerb um den "Top-Ausbildungsbetrieb". Das Lever-kusener Unternehmen hat seit seiner Gründung im Jahr 1972 durchgängig ausgebildet, das ist eine bemerkenswerte Leistung bei der kleinbetrieblichen Struktur des Goldschmiede-Handwerks. Auch derzeit beschäftigte Bernd Drösser einen Auszubildenden. Ehemalige Lehrlinge haben sich zum Meister weitergebildet und engagieren sich inzwischen im Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer. Regelmäßig beteiligen sich Drössers Auszubildende am Ordenswettbewerb für das von der Handwerkskammer, der Kreishandwerkerschaft und der Goldschmiede-Innung ausgerichtete "Fest in Gold", das sich aufgrund der prominenten Ehrengäste (beispielsweise in diesem Jahr Kanzleramtsminister Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramts, im Jahr 2014 Ministerpräsidentin Hannelore Kraft) zu einem Aushängeschild des Goldschmiedeberufs entwickelt hat.
Mit dem Ehrenpreis der Handwerkskammer wurde die Stadt Köln ausgezeichnet, die in ganz unterschiedlichen Handwerksberufen ausbildet (Tischler, Maßschneider, Fotograf, Kraftfahrzeugmechatroniker usw.). Derzeit sind bei der Stadt Köln knapp 30 Auszubildende in Berufen, die zum Handwerk gehören, beschäftigt. "Bei der Auswahl ihrer Nachwuchskräfte ist die Stadt Köln offen für alle Bewerbergruppen", hob Alexander Hengst, Vizepräsident der Handwerkskammer, in der Laudatio hervor. Dabei erreichen die städtischen Lehrlinge überwiegend gute und befriedigende Prüfungsergebnisse, die Erfolgsquote bei den Gesellenprüfungen liegt bei über 90 Prozent.
Jeder der drei "Top-Ausbildungsbetriebe" erhält ein Preisgeld von 3.000 Euro, die weiteren nominierten Unternehmen erhalten eine Prämie von 500 Euro. Sponsoren dieses Wettbewerbs sind: Signal-Iduna-Versicherungsgruppe, Kölner Bank, Volksbank Bonn/Rhein-Sieg, Sparkasse Köln-Bonn, Kreissparkasse Köln und die Cologne News Corporation (CNC) GmbH.
Für den Ausbildungspreis der Kammer wurden neun Betriebe nominiert, drei in der Kategorie "Kreativität und Aktivität in der Ausbildung":
- König Audio-Video-Technik GmbH, Köln (Informationselektronik)
- Josef Küpper Söhne GmbH, Bonn (Sanitär-Heizung-Klima)
- Ludwigs/Schumacher-Wahls GbR, Köln (Konditorei)
Die in der Kategorie "hohes soziales Engagement in der Ausbildung" nominierten Betriebe:
- Helmut Hinz GmbH & Co, Köln (Sanitär-Heizung-Klima)
- Bedachungen Hube GmbH, Köln (Dachdecker)
- VerWANDlung Remmers KG, Bonn (Maler und Lackierer)
Die in der Kategorie "besonders gute Ausbildungsergebnisse" nominierten Betriebe:
- Bächer Bergmann GmbH, Köln (Tischlerei)
- Bernd Drösser, Leverkusen (Goldschmiede)
- Technowart Gesellschaft für technischen Wartungsdienst mbH, Köln (Kälteanlagenbau)