Die Königs + Woisetschläger GmbH (Gummersbach), die Uhrmacherei Timo Boxberg (Overath) und die Kirschbaum Fenster und Rollladen GmbH (Köln) sind die diesjährigen TOP AUSBILDUNGSBETRIEBE der Handwerkskammer zu Köln. Im Wettbewerb um den beruflichen Nachwuchs zeichnen sich die Preisträger insbesondere durch ungewöhnliche Recruiting-Konzepte, soziales Engagement sowie meisterhafte Ausbildungsqualität aus. TOP AUSBILDUNGSBETRIEBE 2022 des regionalen Handwerks
Bereits zum 14. Mal ehrte die Stiftung "Pro Duale Ausbildung" der Handwerkskammer zu Köln in diesem Jahr regionale Handwerksbetriebe, die sich in besonderem Maße um die Ausbildung im Handwerk verdient machten. Für den Sieg in einer der drei Wettbewerbskategorien erhielten die Preisträger je 3.000 Euro, eine hochwertige Glastrophäe, einen eigens angefertigten professionellen Imagefilm - und die Chance, mit dem Titel "TOP AUSBILDUNGSBETRIEB 2022" weitere potenzielle Auszubildende auf sich aufmerksam zu machen. Die Ehrung fand in feierlichem Rahmen, inmitten des technikaffinen Ambientes des Straßenbahnmuseums der Kölner Verkehrsbetriebe statt.
"Im Bezirk unserer Handwerkskammer gibt es derzeit 4.911 Ausbildungsbetriebe. Sie bilden 12.515 junge Menschen aus. Auch unter den erschwerten Bedingungen, die Corona in den beiden letzten Jahren mit sich brachte, haben die Unternehmen des Handwerks ihr Engagement für den Berufsnachwuchs unverändert fortgeführt. Das sind enorme Ausbildungsleistungen, für die ich unseren Ausbildungsbetrieben sehr herzlichen danken möchte", betonte Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln.
Mit Blick auf die eingespielte Videobotschaft des Ministerpräsidenten Hendrik Wüst ergänzte Wollseifer: "In diesen Wochen wird in Düsseldorf der Koalitionsvertrag zur Bildung der neuen Landesregierung ausgehandelt. Ich hoffe sehr, dass die CDU und die Grünen auch die Stärkung des dualen Systems der Berufsausbildung in den Blick nehmen. Die Fachkräftelücke darf nicht zum Hemmnis für die weitere wirtschaftliche Entwicklung unseres Bundeslandes werden. Wir brauchen eine Bildungswende." Den diesjährigen Preisträgern muss dies nicht erklärt werden, wie Wollseifer sagte, sie "machen alles richtig".
In der Kategorie "Soziales Engagement" hat sich die Gummersbacher Königs + Woisetschläger GmbH durchgesetzt. Der Sicherheitsdienstleister bildet kontinuierlich seit 2004 aus. Im Durchschnitt kommen in jedem Jahrgang zwei neue Auszubildende ins Team, das derzeit aus über 60 Mitarbeitenden besteht - aktuell sind es sogar sechs Auszubildende. 2021 errang ein Auszubildender mit seiner Gesellenprüfung sowohl den Kammersieg im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) als auch den zweiten Platz auf Landesebene. Dabei zeichnet sich das Unternehmen insbesondere dadurch aus, Menschen eine berufliche Chance zu geben, in die vereinzelt etwas mehr Zeit investiert werden muss. So gehört die Integration von Geflüchteten in diesem Handwerksbetrieb selbstverständlich hinzu.
Die Kategorie "Best Recruiting", die in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wurde, hat die Kölner Kirschbaum Fenster und Rollladen GmbH für sich entschieden. Seit 25 Jahren bildet das Unternehmen im Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker-Handwerk aus. Meistens sind es pro Durchgang zwei bis drei Auszubildende, die im Unternehmen zu beruflichen Allroundtalenten heranreifen. Mithilfe einer Social-Media-Kampagne hat es dieser Handwerksbetrieb geschafft, mehr als 30 Bewerber/-innen in einem Monat zu generieren. Dazu wurden die Jugendlichen in sozialen Netzwerken direkt angesprochen. Dank dieses Konzepts konnte das Unternehmen sein Ausbildungslevel auch während der Hochphase der Pandemie aufrechterhalten.
"Meisterhafte Ausbildungsqualität" herrscht im Uhrmacherbetrieb Timo Boxberg in Overath. Daher überrascht nicht, dass das Unternehmen den Sieg in der gleichnamigen Kategorie holte: Fingerspitzengefühl beweist Timo Boxberg nicht nur im Umgang mit Zeitmessern, sondern auch mit seinen Auszubildenden. Im Durchschnitt sind dies ein bis zwei Auszubildende pro Jahr, aktuell sogar vier - und das in einem tendenziell seltener werdenden Handwerk. 2016 und 2017 wurden ehemalige Auszubildende Kammersieger im Berufsleistungswettbewerb "PLW - Profis leisten was", 2010 gab es sogar einen Landessieg. Gleich drei Mitarbeitende haben innerhalb der letzten fünf Jahre ihre Meisterprüfungen bestanden, den Ausbilderschein gemacht - und tragen so ihrerseits zur hohen Ausbildungsqualität des Unternehmens bei.
Nach einer intensiven Bewerbungs- und Bewertungsphase hatte das Stiftungskuratorium insgesamt neun Mitgliedsbetriebe der Kammer in drei Wettbewerbskategorien nominiert. Neben den diesjährigen Preisträgern waren dies auch die nachfolgenden Handwerksunternehmen, die für diesen Erfolg je 500 Euro erhielten:
Kategorie "Soziales Engagement"
- BAUDEKOLON GmbH, Köln
- Biologische Vollkornbäckerei Brotzeit GmbH, Köln
Alle Nominierten der Kategorie "Soziales Engagement" in der Videovorstellung auf YouTube...
Kategorie "Best Recruiting"
- Martin Jäde, Bergisch Gladbach
- Julius Möbel e.K., Overath
Alle Nominierten der Kategorie "Best Recruiting" in der Videovorstellung auf YouTube...
Kategorie "Meisterhafte Ausbildungsqualität"
- Christian Klein, Bad Honnef
- Procar Automobile GmbH & Co. KG, Köln
Alle Nominierten der Kategorie "Meisterhafte Ausbildungsqualität" in der Videovorstellung auf YouTube...
Zudem wurden während der Veranstaltung auch die beiden aktuellen Stipendiaten der Hans-Langemann-Begabtenförderung geehrt: Lukas Clever und Leonard Kaufhold absolvierten beide, bevor sie das Bauingenieur-Studium an der Technischen Hochschule Köln aufnahmen, je eine Berufsausbildung im dualen System. Clever schloss seine Ausbildung zum Industriemechaniker im Forschungszentrum Jülich ab, Kaufhold entschied sich für eine Ausbildung im Maurer-Handwerk. Beide Stipendiaten zeichnen sich durch hohe persönliche Motivation, soziales Engagement und sehr gute Noten aus. Dem mittlerweile verstorbenen Ehrenpräsidenten der Handwerkskammer zu Köln, Hans Langemann, war die Förderung junger Leistungsträger ein wichtiges Anliegen. Als die Kammer vor mehr als zehn Jahren die Stiftung "Pro duale Ausbildung" gründete, stellte er hierfür Finanzmittel zur Verfügung, die in Form eines Stipendiums begabten jungen Menschen zugutekommen.
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