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Jane Kelly - stock.adobe.com

E-Commerce

Der Umsatz durch E-Commerce stieg in den vergangen Jahren rasant. Wurden 2010 „nur“ rund 20 Milliarden Euro in Deutschland über den Online-Vertrieb umgesetzt, waren es 2019 mit knapp 60 Milliarden bereits fast drei Mal so viel. Wenngleich der Hauptprofiteur dieser Entwicklung Amazon ist, so tun sich damit auch für kleine Händler und Handwerksunternehmen viele Chancen auf. Äußerst relevant ist E-Commerce insbesondere für das Produkthandwerk, das seine Waren online vertreiben kann.

Aber auch für Betriebe, die keine physischen Produkte herstellen, bieten sich einzelne E-Commerce-Funktionen an. So ist beispielsweise die Online-Terminbuchung unter Friseuren und Kosmetikern längst Gang und Gäbe. Um das „Nichterscheinen“ der Kunden und kurzfristige Terminabsagen zu vermeiden, empfiehlt es sich dabei, die Bezahlung im Rahmen der Terminbuchung abzuwickeln.

Da das Angebot an Shop-Anbietern und Verkaufsplattformen schwer zu überblicken ist, bieten wir allen Mitgliedsunternehmen der Handwerkskammer zu Köln eine kostenlose Beratung zum Thema E-Commerce an. Kontaktieren Sie uns!

5 Tipps zum E-Commerce

Die Chancen, über E-Commerce den Umsatz zu steigern, sind enorm, jedoch bringt der Versandhandel auch eine Fülle an Herausforderungen mit sich: von der Entscheidung für ein Shop-System bis zum Versand der Ware. Nicht zuletzt sollten rechtliche Aspekte beachtet werden: Ist der Shop DSGVO-konform? Sind Impressum und Widerrufsbelehrung korrekt? Gibt es markenrechtliche Bedenken?

1.       Erste Schritte: Wie sammelt man E-Commerce Erfahrung?

Wer noch nie einen Online-Shop betrieben hat, tut gut daran, erstmal klein zu beginnen und die eigenen Arbeitsabläufe zu testen – vom Auftragseingang bis zum Versand, von der Rückfrage bis zur Retoure. In vielen Fällen ist Ebay Kleinanzeigen eine geeignete Plattform dafür, zumal hier auch gewerbliche Anbieter bis zu 50 Artikel ohne Verkaufsgebühren einstellen können. Auf Dauer und insbesondere für Handwerksunternehmen, die ihre Umsätze vornehmlich online generieren möchten, eignet sich die Plattform jedoch nicht, zumal sie nur sehr eingeschränkte E-Commerce-Funktionalitäten bietet. So ist beispielsweise keine Kaufabwicklung über die Plattform möglich, geschweige denn von weiterführenden Funktionen wie dem Anlegen einer Kundendatenbank oder dem automatisierten Versand der Rechnung.

2.       Beschreibung: Was muss man beim Erstellen von Bildern und Texten beachten?

Für alle Produkte, die man online verkauft, benötigt man Bilder und Texte. Diese sollten unbedingt suchmaschinenoptimiert sein, so dass sie über Google & Co. leicht gefunden werden. Wichtig ist hierbei, zu beachten, dass nicht alle potenziellen Kunden immer die Fachbegriffe kennen. Ein Nutzer, der einen Chaiselongue sucht, googelt vielleicht zunächst nur nach „Sofa“ oder „Couch“. Und um ein passendes Modell zu finden, kann es sein, dass er die Google-Bildersuche nutzt. Daher sollten auch die Fotos suchmaschinenoptimiert sein.
Ob sich für Produktbilder die Anschaffung eines Lichtzelts oder die Einrichtung eines kleinen Studios lohnt, hängt von den eigenen Kenntnissen und der Frage ab, wie oft man neue Produkte einstellen möchte. Prinzipiell gibt es im Internet zahlreiche Tutorials, in denen erklärt wird, wie man mit einfachen Mitteln gute Produktfotos schießt, gleichwohl ist die Beauftragung eines professionellen Fotografen empfehlenswert, zumal gute Bilder massiv zur Kaufentscheidung und zum Aufbau einer Marke beitragen.

3.       Strategie: Eigener Online-Shop und/oder Marktplatz?

Die Erstellung eines Online-Shops kostet Zeit und Geld. Um den fertigen Shop und die Produkte bekannt zu machen, ist darüber hinaus Marketing-Budget erforderlich. Nur um eine Hausnummer zu nennen: Viele Online-Händler geben mehr als zehn Prozent ihres Umsatzes für Online-Werbung und Suchmaschinen-Marketing aus.
Die Einstiegshürden und der Zeitaufwand sind auf Plattformen wie Amazon oder Ebay deutlich geringer. Dafür zahlt man hohe Verkaufsgebühren. Auf Ebay liegen sie bei rund neun Prozent, in Amazons Marketplace hängen sie vom Produkt ab. Für handgefertigte Produkte zahlt man zwölf Prozent Verkaufsprovision, für Schmuck sogar 20 Prozent. Wer es sich einfach machen will, kann die Lagerung und den Versand auch an Amazon abgeben – gegen eine zusätzliche Gebühr. Gegen den Verkauf über Plattformen spricht außerdem die starke Konkurrenz durch andere Anbieter und der hohe Preisdruck.  So kann man über die Plattformen zwar viele Personen erreichen und schnell Umsatz generieren, die Gewinnmarge ist jedoch meist gering. Zudem gestaltet sich der Markenaufbau schwierig, was die Abhängigkeit von der Plattform verstärkt.
Gängige Shop-Systeme bieten mittlerweile Schnittstellen zu den großen Verkaufsplattformen, so dass man seine Produkte sowohl über den eigenen Online-Shop als auch über Marktplätze verkaufen kann.

4.       System: Welche Shop-System eignet sich am besten?

Ein eigener Online-Shop ist prinzipiell schnell erstellt. Selbst Website-Baukastensysteme bieten ihren Kunden mittlerweile die Möglichkeit, einen Online-Shop einzurichten und Produkte hierüber zu verkaufen – inklusiv Bezahlfunktion (Checkout). Sie eignen sich jedoch nur für einfache Shops mit wenigen Produkten. Wer einen umfangreichen Shop plant, sollte besser schon zu Beginn auf ein spezialisiertes System wie WooCommerce (für Wordpress), Shopify oder Shopware setzen – und mit einer Agentur zusammenarbeiten. Dabei fallen schneller als viele denken, Kosten im fünfstelligen Bereich an. Hinzu kommen die oben bereits erwähnten Ausgaben für das Online-Marketing. Da es Zeit braucht, bis ein Online-Shop eine gewisse Bekanntheit erreicht hat, decken die Einnahmen in den ersten Jahren oft nicht die Kosten. Dies liegt auch an der geringen Konversionsrate. So kaufen branchenübergreifend im Schnitt nur rund drei Prozent der Shop-Besucher tatsächlich etwas in diesem ein. Entsprechend viele Website-Besucher benötigt man.

5.       Buchhaltung: Wie wichtig ist ein Warenwirtschaftssystem?

Um ins E-Commerce einzusteigen, benötigt man zunächst kein Warenwirtschaftssystem, zumal wichtige Funktionen wie beispielsweise die Rechnungserstellung nahezu jedes Shop-System beherrscht. Doch je schneller ein Online-Shop wächst, desto wichtiger ist ein Warenwirtschaftssystem. Das kostet zwar Geld, rechnet sich aber vergleichsweise schnell, da durch Automatisierung viel Zeit gespart werden kann. Nur als Beispiel: Ein Kunde kauft online ein Produkt, das Warenwirtschaftssystem sendet ihm automatisch die Rechnung zu und erstellt für das Unternehmen ein Versandetikett sowie den Lieferschein. Selbstverständlich gibt das System auch Einblicke in den Lagerbestand und hat eine Schnittstelle zur Buchhaltungssoftware.

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Axel Kopp

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