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Erleichterung bei der Handwerkskammer zu Köln. Alternative Maßnahmen müssen gut abgestimmt seinKeine Fahrverbote

Das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Köln und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) haben mit einem außergerichtlichen Vergleich die Klage der DUH zum Luftreinhalteplan Köln beendet. Die Handwerkskammer zu Köln hat diesen Vorgang von Beginn an kritisch begleitet und dankt heute allen Beteiligten für ihre Weitsicht und begrüßt klugen Kompromiss.

Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln: "Das ist ein richtig guter Tag für die Stadt Köln, aber vor allem für Handwerkerinnen und Handwerker der Region, die jetzt entspannter in die Zukunft schauen können. Fahrverbote hätten das regionale Handwerk vor massive Herausforderungen gestellt. Jetzt haben wir endlich Planungssicherheit."

Der Kompromiss zeigt, dass bei sorgfältiger Abwägung aller Interessen die Luftqualität trotzdem nachhaltig verbessert werden kann: "Natürlich sind wir zukunftsgewandt und wollen, dass die Handwerksbetriebe ihre Flotten modernisieren. Das kann aber nur schrittweise erfolgen, denn gerade in der jetzigen, wirtschaftlichen Situation hat nicht jeder Betrieb die finanziellen Möglichkeiten sich neue Lieferfahrzeuge anzuschaffen", so Duin weiter. 

Viele der anstelle von Fahrverboten nun vorgesehenen Maßnahmen zur NO2-Reduzierung treffen bei der Handwerkskammer auf Zustimmung. Die Stärkung des Radverkehrs durch Erarbeitung neuer Radverkehrskonzepte und Fahrradstraßennetze sei auch angesichts des Klimaschutzes ein gutes Signal.  

Die Kammer rät aber davon ab, voreilig Radfahrstreifen auf den Ringen, der Nord-Süd-Fahrt und auf den Hauptrouten in den Stadtteilen umzusetzen. Hier gelte es vor allem zu prüfen, welche Konsequenzen sich für den fließenden Verkehr, aber auch für die Nutzung von Parkstreifen ergeben.  

Auch den Rückbau von Parkplätzen sieht die Handwerkskammer kritisch. Garrelt Duin: "Das muss gut überlegt sein. Parkplätze im öffentlichen Parkraum können nicht einfach zurückgebaut werden. Wir brauchen in der Innenstadt dringend Parkplätze für die Servicefahrzeuge unserer Betriebe. Wir brauchen auch Ladezonen und Arbeitszonen, in denen unsere Betriebe für ein bis zwei Stunden ihr Fahrzeug baustellennah abstellen können". 

Die Handwerkskammer zu Köln wird sich deshalb - wie bisher auch schon - mit Ideen in die Planung, Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Luftreinhaltung weiter einmischen. Denn eines steht laut Garrelt Duin auch nach der Einigung und den beschlossenen Maßnahmen heute fest: "Heizkörper können nicht mit dem Fahrrad oder der KVB angeliefert werden!"