Sie sind die "gute Fee" jeder Eissportanlage. Ohne Sie geht nichts! Sie kümmern sich nicht nur um die optimale Eisfläche, sondern auch um die Kälte-, Haus- und Gebäudetechnik, sind verantwortlich für den reibungslosen Ablauf und die Sicherheit in der Eissportanlage und sorgen dafür, dass die Haus- und Eisanlagenordnung eingehalten werden. Sie üben das Hausrecht aus und können Hausverbote erteilen. Sie leisten im Bedarfsfalle Erste Hilfe und unterstützen den Betreiber bei der Erledigung von anfallenden Verwaltungsarbeiten.
Dieser Allrounder wurde und wird bisher in aller Regel als Eismeister bezeichnet. Doch der Meistertitel ist nicht im klassischen Sinne erworben, sondern ist lediglich eine Tätigkeitsbezeichnung für Personen, die mit mehr oder weniger uneinheitlichen Zugangsvoraussetzungen quasi als Quereinsteiger in diese Position hineingewachsen sind. Da aber die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen immer komplexer und verantwortungsvoller werden und zudem in den kommenden Jahren ein Generationswechsel stattfinden wird, haben sich der Berufsverband der Eismeister in Deutschland (VDEM) sowie die internationale Vereinigung von Sport- und Freizeiteinrichtungen (IAKS) darauf verständigt, einen eigenen Zertifikatslehrgang ins Leben zu rufen, der sowohl schon tätige Eismeister auf den neuesten technischen und rechtlichen Stand bringen soll, vor allem aber für alle neu eingestellten Eismeister einen verlässlichen und soliden Qualifikationsstandart schaffen soll.
Die erfolgreichen Absolventen dieses Lehrgangs sollen aufgrund der fachlichen Bedeutung und auch zur Abgrenzung zu anderen Akteuren den einheitlichen Titel GEPRÜFTE FACHKRAFT FÜR EISSPORTANLAGEN führen.
Diese Fachkräfte besitzen alle notwendigen Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen, in Eissportanlagen unterschiedlicher Art und Größe eine qualifizierte Erstellung und Pflege des Sportbodens Eis für die diversen Sportarten durchzuführen, für einen nachhaltigen, energieeffizienten Betrieb der Anlage zu sorgen und Betreiberpflichten zu übernehmen. Außerdem sind sie in der Lage, je nach Weisung des Betreibers alle grundlegenden (haus)-technischen und sicherheitsrelevanten Tätigkeiten, Anwendungen und Notwendigkeiten zur bestimmungsgemäßen und sicheren Nutzung der Kunsteisflächen sowie der Veranstaltungsstätte im allgemeinen zu (er)kennen, zu beurteilen und durchzuführen.
Die Handwerkskammer zu Köln hat in Zusammenarbeit mit dem VDEM und dem IAKS diesen deutschlandweit neuen und einzigartigen Zertifikatslehrgang entwickelt, der in Zukunft vom Standort Köln aus die berufliche Qualifikation dieser Berufsgruppe vereinheitlichen und optimieren soll.
Dieser Fortbildungslehrgang, der sich über 110 Unterrichtsstunden erstreckt, besteht aus einem 14 tägigen theoretischen- und einem 2 tägigen Praxisteil, letzterer wird in einer deutschen Eissporthalle absolviert. Die Teilnehmer/innen fertigen überdies eine Projektarbeit an, die neben der schriftlichen Prüfung Teil der mündlichen Abschlussprüfung sein wird.