Online-Marketing
Bereits im Jahr 2004 war das „Googeln“ schon so weit verbreitet, dass ihm der Duden einen eigenen Eintrag gewidmet hat. Facebook hingegen wurde gerade erst gegründet und Instagram gab es noch nicht. Seitdem hat sich viel verändert. Mittlerweile nutzt quasi jeder – vom Schulkind bis zur Oma – das Internet. Und das längst nicht immer am stationären PC, sondern auch auf dem Smartphone oder Tablet. Für Unternehmen haben sich durch die Omnipräsenz des Internets viele neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen ergeben. Was kann man tun, damit die eigene Website besser gefunden wird? Wie schaltet man Online-Werbung? Was bringt ein Instagram-Account? Und lohnen sich E-Mail-Newsletter noch? Fragen wie diese stellen sich viele Betriebe. Als Mitgliedsunternehmen der Handwerkskammer zu Köln können Sie sich kostenlos zum Thema Online-Marketing beraten lassen. Kontaktieren Sie uns!
Nachfolgend möchten wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Online-Marketing-Maßnahmen geben und dabei auch praktische Tipps zur Umsetzung aufzeigen.
1. Was ist Online-Marketing?
Online-Marketing umfasst alle Marketing-Maßnahmen, die online durchgeführt werden, um bestimmte Unternehmensziele zu erreichen. Ziele können beispielsweise sein, die Markenbekanntheit zu erhöhen, neue Kunden zu gewinnen, das Image des Unternehmens zu verbessern oder durch E-Commerce den Umsatz zu steigern.
Die Kanäle und Instrumente des Online-Marketings lassen sich auf verschiedene Arten zusammenfassen und ausdifferenzieren. Nachfolgend wird auf folgende, für Handwerksunternehmen besonders wichtigen Online-Marketing-Instrumente eingegangen:
- Website-Marketing
- Suchmaschinen-Marketing
- Online-Empfehlungsmarketing
- Social-Media-Marketing
- Online-Werbung
- E-Mail-Marketing
Viele Maßnahmen lassen sich nur schwer voneinander abgrenzen. So wird beispielsweise Content-Marketing mitunter als eigene Technik genannt. Da man Inhalte jedoch auf gänzlich unterschiedliche Arten erstellen und ausspielen kann, wird Content Marketing an dieser Stelle als Querschnittsaufgabe gesehen. Andere Instrumente wie etwa Influencer-Marketing und Affiliate-Marketing haben für die allermeisten Handwerksbetriebe wenig oder keine Bedeutung. Sie werden daher nicht näher behandelt – obwohl sie zweifelfrei feste Bestandteile des Online-Marketings sind. Selbiges gilt auch für Podcasts sowie für besondere Werbemaßnahmen (z. B. In-Game- oder In-App-Advertising).
2. Lohnt sich Online-Marketing?
Online-Marketing ist längst eine feste Größe und ein wichtiger Baustein im Marketing-Mix von Unternehmen. Dabei nimmt die Bedeutung gerade im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung weiterhin zu. Laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2020 sind mittlerweile 94 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung zumindest gelegentlich online. Entsprechend müssen Handwerksunternehmen auch im Web Präsenz zeigen, um zukunftsfähig zu bleiben.
Online-Marketing sollte dabei nicht als lästige Pflicht, sondern als gigantische Chance gesehen werden, um das eigene Profil zu schärfen, an neue Kunden zu gelangen, bestehende Kontakte zu pflegen und neue Mitarbeiter zu gewinnen. Handwerksunternehmen, die eine kleine Nische besetzen, können durch Online-Marketing-Maßnahmen außerdem ihren Kundenkreis erhöhen und – sofern sie physische Produkte herstellen – auch überregional ihre Waren vertreiben.
Online-Marketing ist leider kein Selbstläufer, denn die Konkurrenz ist groß. Um bei der Kundengewinnung und -pflege erfolgreich zu sein, ist es daher erforderlich, das eigene Unternehmen richtig zu positionieren und die Kunden dort abzuholen, wo sie sind. Das gilt übrigens nichts nur online, sondern auch offline.
Prinzipiell eignet sich Online-Marketing für folgende Ziele:
- Erhöhung der Produkt-, Marken- und Unternehmensbekanntheit
- Steigerung des Abverkaufs von Produkten und Dienstleistungen
- Verbesserung des Images
- Vernetzung mit Bestandskunden
- Gewinnung von Neukunden
- Gewinnung von Personal (Azubis und Fachkräfte)
- Mitarbeiterbindung
3. Was sind die Ziele und wer die Zielgruppen?
Die Frage nach den Zielen und Zielgruppen wird von Marketern gerne gestellt – und das nicht ohne Grund! Denn sie ist ausschlaggebend, ob eine Marketing-Maßnahme erfolgreich ist oder nicht. Daher ist es wichtig, die Zielgruppe genau zu kennen und zu wissen, auf welchen Kanälen und wie man an sie herantritt.
Folgende Fragen sollte sich jeder Handwerksbetrieb vor Beginn einer Online-Marketing-Maßnahme stellen:
- Was soll mit der Marketing-Maßnahme erreicht werden?
- Wer soll angesprochen werden?
- Welche Online-Kanäle eignen sich am besten?
- Was für Inhalte gefallen der Zielgruppe?
- Wie sollen die Inhalte aufbereitet und die Zielgruppe angesprochen werden?
4. Ist Online-Marketing besser als traditionelles Marketing?
Die Vermarktungsmöglichkeiten haben sich im Laufe der Zeit stark gewandelt und weiterentwickelt. Gänzlich ausgestorben sind zwar nur die wenigsten Werbeträger, einige Medien haben jedoch stark an Bedeutung verloren. So kann man beispielsweise über Anzeigen in gedruckten Tageszeitungen heutzutage kaum noch junge Personen erreichen. Andere Werbeträger wie Flyer oder Plakate eignen sich noch immer gut, um die Marken- oder Produktbekanntheit zu erhöhen. Die klassische „Offline-Werbung“ sollte daher keinesfalls vernachlässigt werden. Denn zum einen ist jeder Internetnutzer auch im „real life“ unterwegs, zum anderen prägt sich Werbung viel stärker ein, wenn sie Kunden mehrfach begegnet – im Idealfall offline und online.
Gleichwohl hat Online-Marketing gegenüber dem klassischen Marketing in vielen Fällen Vorteile:
- Personalisierung: Speziell über E-Mail-Marketing ist es kostengünstig möglich, sehr viele Personen gleichzeitig und namentlich anzusprechen.
- Dialog: Über Social-Media-Marketing kann man vergleichsweise einfach und schnell in Kontakt mit (potenziellen) Kunden kommen.
- Kosten: Online-Marketing kostet zwar Zeit, viele Kanäle (z. B. Social Media) kann man jedoch kostenlos nutzen. Und bei kostenpflichtigen Instrumenten gibt es in der Regel keine Fixkosten. So wird Online-Werbung beispielsweise in der Regel pro Klick abgerechnet.
- Targeting: Man kann bei Online-Werbung Zielgruppen sehr genau definieren (z.B. Alter, Wohnort, Bildung, Interessen) und somit einstellen, wem die Werbung eingeblendet wird.
- Skalierbarkeit: Eine Online-Werbekampagne, die gut läuft, kann schnell ausgeweitet werden. Im Gegenzug kann Werbung, die keine guten Ergebnisse liefert, in der Regel sofort gestoppt, geändert oder ausgetauscht werden.
- Messbarkeit: Über Analyse-Tools kann man genau messen, wie gut eine Online-Kampagne performt oder wie viele Personen eine Website besucht haben.
5. Content-Marketing: Welche Rolle spielen Inhalte?
„Content is king“, postulieren Online-Marketer gern, was sinngemäß so viel bedeutet wie „gute Inhalte sind am wichtigsten“. Im Gegensatz zur Werbung geht es beim Content-Marketing nicht primär darum, das eigene Handwerksunternehmen möglichst positiv darzustellen. Vielmehr stehen hier die für die Zielgruppe interessanten Informationen im Mittelpunkt. In vielen Fällen positionieren sich Unternehmen dabei als Experten auf ihrem Gebiet, zeigen beispielsweise Einblicke in ihre Arbeit oder geben Heimwerkern Tipps. Auch lustige oder unterhaltsame Inhalte können Bestandteil einer Content-Marketing-Strategie sein, oft sind die Grenzen sogar fließend.
Ein Konditor, der beispielsweise auf YouTube erklärt, wie man den perfekten rheinisch Apfelkuchen backt und dabei auf Kölsch die ein oder andere Anekdote erzählt, unterhält die Zuschauer, gibt gleichzeitig jedoch auch sein Know-how weiter. Content-Marketing ist weder an ein bestimmtes Medium, noch an ein bestimmtes Format gebunden. So eignen sich Texte, Bilder und Grafiken genauso wie Audiobeiträge oder Videos. Ausspielen kann man die Inhalte auf der Website, in einem separaten Blog, als Podcast, in einem Newsletter und/oder auf einer Social-Media-Plattform. Im Hinblick auf das Website-Marketing geht mit einem gelungenen Content-Marketing oft eine verbesserte Sichtbarkeit bei Google einher. Auf Social Media helfen guten Inhalte wiederum, Fans und Follower zu gewinnen – und tragen somit zu einer größeren Bekanntheit und einer höheren Kundenbindung bei. Content Marketing zu betreiben, ist also gleich in mehrfacher Hinsicht sinnvoll. Allerdings erfordert die Erstellung von Inhalten viel Zeit und Know-how. Da Texte schreiben, Bilder bearbeiten oder Videos erstellen nicht jedem Handwerker liegt, muss mitunter auf die Leistungen von Agenturen zurückgegriffen werden, was auf Dauer kostspielig ist.
6. Wer unterstützt beim Online-Marketing?
Da sich die Möglichkeiten innerhalb des Online-Marketings stetig weiterentwickeln, ist es für Personen, die hauptberuflich nicht im Marketing aktiv sind, schwierig, up to date zu bleiben. Aus diesem Grund bietet die Handwerkskammer zu Köln allen Mitgliedsunternehmen eine kostenlose Beratung an. Wir unterstützen Sie dabei, eine zukunftsfähige Online-Marketing-Strategie zu entwickeln, geben Ihnen Tipps zur Optimierung einzelner Maßnahmen und stehen Ihnen bei Fragen jederzeit zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns!